Bürgerbewegung PAX EUROPA e.V.

Landesverband Berlin - Brandenburg

Freiheit erfordert die Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen.

 

Für europäische Werte & Freiheiten, gegen die zunehmende Islamisierung Europas.

Bericht von der 1. Veranstaltung der BPE Gesprächsreihe „ Berlin diskutiert“

 

Barino Barsoum zu: Islam, Politik und Gesellschaft - Integrationshemmnis Islam?

                            1. Teil               2. Teil                 3. Teil                 4. Teil

 

Am Freitag, dem 05.12.08 fand um 19:00 Uhr im Wintergarten des Kreuzberger Restaurant

„Romagna“ die 1. Veranstaltung der BPE - Gesprächsreihe „Berlin diskutiert“ statt.

Der eigentlich für 60 Personen bestuhlte Saal reichte jedoch nicht aus, so dass für später

eingetroffene Gäste noch Stühle nachgeordert werden mußten.

 

Unter den Teilnehmern befanden sich neben vielen Mitgliedern des BPE Landesverbandes

Berlin-Brandenburg und Mitgliedern der Pankower Bürgerbewegung „ipahb e.V.“ auch Besucher

aus der „Linken Berliner Szene“, eine Gruppe junger Migranten, unter ihnen auch praktizierende

Muslime und zwei Berliner Islam-Wissenschaftler. So gesehen, beste Voraussetzungen für eine

Diskussionsveranstaltung, die bewußt als offene Veranstaltung geplant und organisiert wurde.

Ziel der Veranstaltung war es, alle an der Problematik der Integration beteiligten Gruppen

gleichberechtigt und auf selber Augenhöhe, in einen ehrlichen, aufrichtigen, kein Thema

auslassenden Dialog zu bringen, der die Bezeichnung „Dialog“ auch verdient.

 

Diese Vortrags- und Diskussionsrunde bildet den Auftakt zu einer, von der BÜRGER-

BEWEGUNG PAX EUROPA geplanten Veranstaltungsreihe und zeigt, dass die bisherige

sachlich-themenorientierte und demokratisch ausgerichtete Arbeit der BPE konsequent

fortgeführt wird.

 

Die vom Vorsitzenden des BPE Landesverband Berlin-Brandenburg, René Stadtkewitz MdA und

dem Vorsitzenden der Pankower Bürgerbewegung „ipahb e.V.“ Joachim Swietlik moderierte

Veranstaltung begann mit einem 1-stündigen Vortrag über den Islam, den der aus den WDR

Reportagen „Koran im Kopf“ und „Barino - Der Ausstieg“ bundesweit bekannt gewordene Barino

Barsoum hielt. Der sehr detaillierte und dennoch leicht verständliche Vortrag bildete die

Ausgangsbasis für die sich anschließende Frage- und Diskussionsrunde.

 

Barino, der in jüngster Vergangenheit in etlichen TV-Sendungen zum Thema Islam und Integration

unter anderem auch bei Günther Jauch und in „Dellings Woche“ zu sehen war, stand anschließend

allen Gästen zur Beantwortung ihrer Fragen zur Verfügung. Kompetent und mit einer Souveränität,

die man einem 24-jährigen kaum zutraut, beantwortete er alle an ihn gerichteten Fragen. Selbst die

von einem jungen Muslim an ihn gerichtete Anzweiflung seines seinerzeitigen Glaubensbekennt-

nisses als Muslim konnte ihn nicht aus der Ruhe bringen.

 

Deutlich aber dennoch freundlich berichtete er von seinen Zweifeln und den inneren Konflikten,

die ihn letztendlich dazu bewegten, zum bekennenden Christen zu werden. Wichtig ist ihm und

darauf wies er mehrmals ausdrücklich hin, zu unterscheiden zwischen dem Muslim als Mensch

und Individuum und dem Islam als Ideologie, die die Muslime allzu oft für ihre Machtverbreitung

mißbraucht.

Der Landesvorsitzende, René Stadtkewitz lobte die Professionalität des noch jungen Gastes und

erklärte: „Wie fast alle Anwesenden war auch ich vom Vortrag Barinos gefesselt. Die These, dass

nicht extremistische Islamisten den Koran falsch auslegen, sondern die so genannten gemäßigten

Muslime, die glücklicher Weise nicht alle Anweisungen und Vorschriften des Korans und der Scharia

beachten und danach leben, trug er überzeugend vor und belegte sie mit zahlreichen Suren.

Diese These ist interessant und stellt die bisherige Diskussion vollständig auf dem Kopf“.

 

Die offen und sachlich geführte Diskussions- und Fragerunde endete nach gut 3 Stunden und wurde

von allen Gästen mit anhaltendem Applaus honoriert. Viele deuteten an, großes Interesse an den

Folgeveranstaltungen zu haben und hinterließen ihre Kontaktdaten.

 

„Natürlich lässt sich die gesamte Komplexität eines solchen Themas  nicht in einer dreistündigen

Veranstaltung abarbeiten. Eines unserer Ziele ist die Aufklärung. Wenn wir mit unseren

Veranstaltungen auch Migranten und sogar Muslime ansprechen, ist dies eine Bestätigung, dass

wir auf dem richtigen Weg sind.“ betonte Stadtkewitz abschließend.

 

Wir bedanken uns recht herzlich bei Barino. Der große Erfolg dieser Veranstaltung geht maßgeblich

auf ihn, seine Fachkompetenz, seine Menschlichkeit und nicht zuletzt auch auf seine Persönlichkeit

zurück. Wir wünschen ihm weiterhin viel Erfolg und hoffen, dass er nicht zum letzten Mal unser Gast

war.

 

Der Termin für die Folgeveranstaltung ist voraussichtlich Ende Januar 2009 bzw. Anfang Februar 2009.

In Kürze werden wir ein Video des Vortrages veröffentlichen.

 

BPE - Landesverband Berlin-Brandenburg

 

Bericht: Joachim Swietlik

 

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Zur Home - Page von Barino Barsoum

Nachbetrachtung von Barino: Ich will Muslime für die Freiheit gewinnen

 

Ich sitze im Flieger zurück nach Köln und möchte meine Erfahrungen und Gedanken, die ich am

gestrigen Abend bei meinem Vortrag und dem anschließenden Dialog machen konnte, einmal

niederschreiben, um jeden interessierten Leser daran teilhaben zu lassen. Über den Vortrag an

sich möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen, da er noch online gestellt wird und sich jeder sein

eigenes Bild darüber machen kann und ich bei Fragen über mein Forum jedem zur Verfügung stehe.

 

Nachdem eine Orientalistin (C. Dantschke) meine Darstellung des Islam zu relativieren wünschte

über die Aussage, mein Islambild sei über eine salefitische Moschee geprägt, ist mir folgender

Gedanke in den Sinn gekommen, den ich leider im Eifer des Gefechts nicht akkurat artikulieren

konnte.

 

Die erste Phase die beschritten wurde, das Dogma „Islam heißt Friede“ aufrecht zu halten war die,

dass man behauptete, es gäbe gar keine zu Gewalt aufrufende Verse, diese Verse seien nur falsch

übersetzt. Diese Taktik konnte sich nicht lange halten.

 

In der zweiten Phase wurde dann gesagt, es gibt ja wohl diese zu Gewalt aufrufenden Verse, doch

muss man sie im Kontext sehen, dadurch würden sie relativiert. Auch diese Phase ist durchbrochen.

Betrachtet man diese Koranverse in ihrem Kontext, wird die dargestellte xxxxGewalt noch grausamer,

denn es ist keine willkürliche Gewalt, sondern eine Gewalt mit System (Siehe Übersetzung auf

www.dasistislam.de: „Der Jihad dient nicht nur der Verteidigung“ Ibn Baz).

 

Nun glaube ich, dass wir in der Phase sind, in der man begriffen hat, dass der Sunnitische/

Salefitische/Wahabitische Islam, sprich der Islam, der den Islamgründer Mohammed ernst nimmt,

keine andere Interpretation zu lässt. Nun gilt es aber den Islam immer noch, koste es was es wolle,

menschenrechtskonform auszulegen. Dies führt dazu, dass man den Islam, der sich auf den Koran

und die Tradition des Propheten stützt, diffamiert und islamische Sekten als Vorbildmuslime darstellt,

die den Koran nicht am Vorbild Mohammeds auslegen, sondern herum philosophieren, und praktisch

nichts mit der Religion zu tun haben, von der Allah im Koran sinngemäß gesagt hat: Die Religion bei

Allah ist „der Islam“ und wer einer anderen Religion folgt, niemals wird sie von ihm angenommen

und am Tag des Jüngsten Gerichtes gehört er zu den Verlierern (vgl. Koran 3:85; 3:19).

 

Nun ist es so, dass diese Strömungen, da sie dem Westler anfangs eingängiger sind, ihn für den

Islam begeistern, später aber stellt er fest, dass das sunnitische Verständnis das einzige ist, was

den Koran und den Propheten Mohammed erst nimmt und diesen Quellen gegenüber aufrichtig ist,

und die anderen Strömungen nichts anderes zu bieten haben als eine fragwürdige Philosophie.

So haben viele Muslime, die den Islam in dieser Form von ihren Eltern übernommen haben, so wie

viele Konvertiten, am Ende diese Philosophie abgestoßen, und ihren Weg in den sunnitischen Islam

gefunden, der zwar keine tolle Philosophie zu bieten hat, aber eben koranische Argumente.

Warum nun wird versucht die Idee eines menschenrechtskonformen Islam, der nichts mit seinem

Gründer Mohammed zu tun hat, in der westlichen Welt zu festigen und von allen Seiten zu

verteidigen, von Kultur-Muslimen wie von Orientalisten?

 

Dies wird getan, so scheint es mir, um den Menschen aus dem islamischen Kulturkreis ihre

fragwürdige Identität als Muslime zu bewahren, die sie vielleicht gar nicht hätten haben wollen,

wenn sie über den Islam aufgeklärt wären. Dieser moderate Islam, der sein Heiliges Buch und

seinen Gründer leugnet oder für nicht so wichtig an sieht, fährt spätestens in der nächsten

Generation vor die Wand, denn diejenigen, die Ihre Religion nicht als geistiges Hobby praktizieren,

sondern ihre Rechtleitung daraus ableiten wollen, wünschen ein festes Fundament, welches ihnen

eben nicht die sich selbst leugnende islamische Philosophie bietet, sondern der Koran und das

Vorbild Mohammeds, wobei wir wieder bei den Sunniten / Salafiten / Wahabiten angelangt sind.

 

Mit dem gut gemeinten Vorgehen den Muslimen ihre Identität zu wahren, nehmen wir ihnen jede

Chance der Aufklärung und jede Chance, sich vollständig von dieser Ideologie zu lösen und dadurch

ihre Kinder vor einen Rückfall in den mohammedanischen Islam (der Islam den Mohammed als

Verkünder ernst nimmt und auch gerne als fundamentalistischer Islam bezeichnet wird), der eben

nicht menschenrechtskonform ist, zu bewahren.

 

Die Probleme, die sich bei der Integration einstellen sind in der Religiosität begründet. Ein Vater,

der seine Tochter beispielsweise nicht am Schwimmunterricht teilnehmen lässt, ist kein schlechter

Mensch, er lebt lediglich seine Religiosität in der Verantwortung für seine Tochter aus.

Die Menschen aus dem islamischen Kulturkreis liegen mir am Herzen und sie sind wertvoll für mich

persönlich und davon bin ich überzeugt, auch für diese Gesellschaft. Wir wollen sie für die Freiheit

gewinnen, die ihnen diese Gesellschaft und ihre Rechtsordnung bietet. So können sie sich

integrieren, wenn sie das konkurrierende Islamische Recht, die Scharia im privaten sowie im

öffentlichen Leben, vollständig hinter sich lassen, denn dieses ist nicht mit den Grundzügen dieser

Gesellschaft vereinbar.

 

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Besuchermeinungen

 

Vossy:

Ich war am Freitag bei dem Vortrag von Barino. Es hat mir super gefallen. Auf der Heimfahrt ging

mir der Vortrag und auch die anschließende Diskussion nicht aus dem Kopf. Völlig fasziniert habe

ich meinem Mann davon erzählt. Barino hat neue Gedankengänge und Zusammenhänge dargestellt,

sehr ruhig und auch glaubhaft. Selbst die Provokationen von den beiden anwesenden

IslamwissenschaftlerInn hat er mit einer Gelassenheit ganz ruhig beantwortet.

Ebenso anwesend waren auch einige Muslime, welche sich in die Diskussion mit eingebracht

haben - auf sachlicher Ebene.

Barino selbst machte anfangs einen zurückhaltenden Eindruck, wußte er doch nicht, was ihn an

diesem Abend erwartet, ob die Teilnehmer ihm wohlgesonnen sind oder nicht (die meisten der

ca. 60 bis 70 Teilnehmer - der Raum war voll! - waren ihm natürlich wohlgesonnen).

Diese Zurückhaltung ist dann aber schnell verflogen. Viele der Teilnehmer haben ihn mit Handschlag

begrüßt und ihm gesagt, dass sie sich freuen, ihn kennen zu lernen. Auch nach der Diskussion gingen

viele Teilnehmer noch auf Barino zu, um mit ihm persönlich zu reden. Er ist ein sehr intelligenter,

freundlicher und höflicher Mann und eine faszinierende Persönlichkeit. Danke, Barino, für diesen

Abend, der sehr aufschlussreich und interessant war. Im übrigen hoffe ich, dass es dir in Berlin

gefallen hat und du trotz des Vortrags etwas Zeit gefunden hast, dir etwas von Berlin anzusehen.

 

Kim:

Die beiden anwesenden Islamwissenschaftler haben keineswegs Provokationen von sich gegeben,

sondern die Aussagen von Barino ergänzt und in einen erweiternden Kontext gestellt. So nahm er

ja mehrmals Bezug auf Ibn Taymiyya und dessen Aussagen zum Gihad. Nun sind dessen Schriften

im 12. Jahrhundert unter dem Eindruck der Bedrohung durch Mongolen und Kreuzfahrer entstanden.

Wenn Extremisten heute auf diese Schriften zurückgreifen, weil sie in den Sowjets und den USA

eben diese Feinde wieder erkennen wollen, dann heißt dies nicht, dass sämtliche Muslime diesem

Denkmuster unausweichlich verfallen müssen; dies so darzustellen wäre falsch.

Frau Dantschke hat Barino gegenüber bemerkt, dass seine Erfahrungen als Muslim auf die Ausbildung

in einer salafistischen Moschee schließen ließen, einer Einrichtung also, die, anders als irgendwelche

verschwurbelten Sufis, die politischen Realitäten ändern will.

Darin sehe ich keinen Angriff gegen Barino, und er wohl auch nicht.

Übrigens haben die fünf oder sechs türkischen Gäste höchst unterschiedliche Ansichten zur Religion

erkennen lassen. Den einen kümmerte sie gar nicht, der andere war ein ganz prachtvolles Produkt

seiner Kaderschmiede. Daher auch mein Einwurf an diesem Abend: zwischen diesen beiden

Gegenpolen geht noch einiges.